Vorlesung Michael Waltenberger
Wortgewaltige Wolfsvernichtung - Aspekte des Politischen in der frühen Tierepik
18.11.2013 18:00 Uhr – 20:00 Uhr
Seit Plato betreiben Theoretiker der Gemeinschaft, der Herrschaft, des Rechts und des Staats gerne "politische Zoologie", um Fragen nach den Begründungen und Begrenzungen der politischen Ordnung im Rekurs auf die Natur des Tiers zu beantworten. Der Wolf bezeichnet dabei meist eine Abweichung, die aus der Ordnung ausgeschlossen werden muss – und deren Negation die Ordnung zugleich begründet. Gleiches könnte auch für die Wölfe der ersten mittelalterlichen Tierepen zutreffen, deren Ausstoßung und Vernichtung mit ebenso großer Brutalität wie poetischer Konsequenz vollzogen wird. Das Schicksal der Wolfsfigur – insbesondere im lateinischen 'Ysengrimus' (Mitte 12. Jhd.) – bildet den Ausgangspunkt, um der Eigenart eines tierepischen Diskurses über das Politische nachzuforschen.
Die Veranstaltung ist Teil der Ringvorlesung der Forschergruppe.
- Ort: Hauptgebäude (Geschwister-Scholl-Platz 1), Hörsaal A 214
- Zeit: Montag, 18.11.2013, 18 bis 20 Uhr