Vorlesung Mariacarla Gadebusch Bondio
Demortua natura als Lebensschlüssel: Medizinkritik, Experimentierlust und Mythendeutung bei Francis Bacon
13.01.2014 18:00 Uhr – 20:00 Uhr
Wie ein roter Faden zieht sich die Frage nach dem Wesen der menschlichen Natur durch Leben und Werk von Francis Bacon. Tod und Leben, Krankheit und Alter, Verwesung und Konservierung sind die rätselhaften Phänomene, die den Lord Chancellor umtreiben. Anorganische und organische Natur sind an allen existentiellen Prozessen ununterbrochen beteiligt – davon ist Bacon überzeugt. Kausale Erklärungsmodelle aber, die es ermöglichen, die Natur in ihrem steten Werden und sich Verwandeln nachzuvollziehen, geschweige denn sie zu reproduzieren und zu lenken, werfen – bis heute – ständig neue Fragen auf. Das labyrinthische Opus Bacons ist ein Zeugnis unermüdlicher Verhandlungen mit den Grenzen des Wissens um die (eigene) Natur. Die Suche nach plausiblen Erklärungen lässt ihn durch die Wissenslandschaften der Naturphilosophie, Medizin und Anthropologie stöbern. Diese Natur-Erkundung, bei der Mythen helfen eine sinnstiftende Orientierung zu finden, wird für Bacon zum lebensgefährlichen Unterfangen.
Die Veranstaltung ist Teil der Ringvorlesung der Forschergruppe.
- Ort: Hauptgebäude (Geschwister-Scholl-Platz 1), Hörsaal A 214
- Zeit: Montag, 13.01.2014, 18 bis 20 Uhr