DFG-Forschergruppe Natur
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Christoph Levin: "Chaos und Schöpfung im Alten Testament"

Vortragsreihe "CHAOS - Zusammenbrüche der Ordnung in vormodernen Kulturen"

19.10.2015 um 18:00 Uhr

Die furchtbaren Konflikte im Nahen Osten, deren Auswirkungen durch die Flüchtlingsströme auch unser Land berühren, und die durch den Klimawandel zunehmende Dimension von Naturkatastrophen bringen ein Lebensgefühl zurück, das in der orientalischen Antike allgegenwärtig war: die Bedrohung durch das Chaos. Die geordnete Lebenswelt entsteht und übersteht, weil das Chaos uranfänglich besiegt wurde und immer neu besiegt wird. Für altorientalisches Denken durchdringen sich die Gefahren aus politischen Konflikten und die Gefahren aus der ungebändigten Natur und erläutern sich gegenseitig. Der Sieg über das politische Chaos wird in Vorstellungen aus der Natur verstanden, die Ordnung der Natur als politischer Sieg. Der christliche Schöpfungsglaube mit der Vorstellung von einer gottgegebenen Naturordnung hat die "chaotische" und dynamische Voraussetzung der Schöpfungsvorstellung in den Hintergrund treten lassen. Es gilt, das Chaos wiederzuentdecken.

Ort: Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München, Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal A 213

Zeit: Montag, 19. Oktober 2015, 18 h c.t.

Vortrag im Rahmen der Reihe "CHAOS - Zusammenbrüche der Ordnung in vormodernen Kulturen"