DFG-Forschergruppe Natur
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Susanne Lepsius: "Macht des Hausvaters - Macht des Herrschers. Juristen des Naturrechtszeitalters zur (natürlichen) Ungleichheit an Macht"

Ringvorlesung "Natur Geschlecht Politik"

10.07.2017 um 18:00 Uhr

Ort: Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München, Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal A 214

Zeit: Montag, 10. Juli 2017, 18 h c.t.

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Natur Geschlecht Politik"

"Eine intensive rechtshistorische Forschung hat seit langem herausgearbeitet, inwiefern das Recht in der Vormoderne von verbreiteten Vorannahmen über die 'natürliche Schwäche' der Frauen ausgehend zahlreiche Schutzmechanismen für das 'schwache Geschlecht' entwarf und damit letztlich auch dazu beitrug, soziale Ungleichheitsvorstellungen mit den Mitteln des Rechts zu perpetuieren und im Gegenzug männliche Vorrechte (an Herrschaft und Macht) zu konstituieren. Nach einem Überblick über diesen Forschungsstand werden sodann mit Hausvater und Herrscher zwei 'starke' Figuren in den Blick genommen, die für ihre Bereiche (Ökonomie und Politeia) Herrschaft ausübten und zugleich durchweg als Männer gedacht waren. Gerade in der Epoche des Naturrechts wurden diese beiden Figuren aufeinander bezogen, weil in den großen Theorieentwürfen der Zeit Hausväter diejenigen waren, die den Gesellschaftsvertrag schlossen und sich durch einen Herrschaftsvertrag einem Herrscher unterstellten. Zu analysieren bleibt, wie in dieser Epoche das Recht die Macht von Hausvater und Herrscher einzuhegen suchte, welche Rolle Natur-Argumente dabei spielten, und was der zeitgenössische Rechtsdiskurs zu 'schwachen' Männern zu sagen hatte."