Tagung: "Alanus ab Insulis und das europäische Mittelalter"
Veranstalter: Teilprojekt 3 (Kellner/Bezner)
09.01.2019 – 11.01.2019
Ort: Carl Friedrich von Siemens Stiftung, Südliches Schlossrondell 23, 80638 München
Zeit: 9.1.-11.1.2019
Alanus ab Insulis gehört zu den einflussreichsten und vielschichtigsten 'Intellektuellen' des europäischen Mittelalters. Abgesehen von den Kontroversen um seinen Wirkungsort umspannen die Werke des von seinen Zeitgenossen zum 'doctor universalis' ausgerufenen 'auctor' einen – selbst für die mittelalterliche Diskurswelt – ungewöhnlich breiten Horizont: von der scholastischen Theologie über Wissenschaftstheorie und Enzyklopädik bis hin zu religionspolitischen Schriften, Predigten und literarisch-allegorischen Werken. Über das gelehrte lateinische Milieu der Kathedralschulen und Universität(en) hinaus wurden dabei vor allem seine literarischen Werke bis ins Spätmittelalter und die Zeit des Buchdrucks hinein breit in den volkssprachigen – französischen, deutschen, englischen, italienischen und altspanischen – Literaturen rezipiert. Auch für die moderne Literatur gehört er zum Imaginären eines 'gelehrten Mittelalters' (vgl. Jorge Luis Borges: El Aleph; Umberto Eco: Il Nome della Rosa).
Absicht der internationalen und interdisziplinären Tagung ist eine umfassende Neuperspektivierung dieses wichtigen Autors, zu dem seit einer Reihe älterer Sammelbände und Monographien insbesondere im deutschen Sprachraum (im Gegensatz zur französischen und anglo-amerikanischen Mediävistik) nur vereinzelte Studien, aber keine umfassenderen Arbeiten, geschweige denn Gesamtdarstellungen vorgelegt wurden: ein Desiderat, das umso bedauerlicher ist, als gerade dieser vielschichtige Autor nicht nur zentrale Probleme einzelner Philologien und Literaturwissenschaften berührt, sondern Fragen provoziert, die für eine komparatistische Mediävistik einer immer auch europäischen Literatur des Mittelalters von Bedeutung sind.
Das Programm finden Sie unter 'Downloads'.
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