DFG-Forschergruppe Natur
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Rebecca Faber

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DFG-Forschergruppe "Natur in politischen Ordnungsentwürfen: Antike - Mittelalter - Frühe Neuzeit" (FOR1986)
TP 9: Natur und Gesetz in der englischen Literatur der Frühen Neuzeit: Shakespeare, Milton, Cavendish

Kontakt

Schellingstr. 3
80799 München

Raum: R U107
Telefon: +49 (0)89 2180-5306
Fax: +49 (0)89 2180-13512

Teilprojekt 9 (Höfele)

Weitere Informationen

Geboren in Kassel 1989. 2009 bis 2016 Studium der Komparatistik, Anglistik, Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der University of Warwick, England. 2016 Ablegung des 1. Staatsexamens für das Lehramt am Gymnasium in Bayern in den Fächern Englisch, Deutsch und Erziehungswissenschaften (Zulassungsarbeit: "Franz Richard Behrens' Hamlet"). Während des Studiums studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Andreas Höfele sowie in der DFG-Forschergruppe 1986 "Natur in politischen Ordnungsentwürfen: Antike - Mittelalter - Frühe Neuzeit". Seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschergruppe im Teilprojekt 9 "Natur und Gesetz in der englischen Literatur der Frühen Neuzeit: Shakespeare, Milton, Cavendish" unter der Leitung von Prof. Höfele. Sprecherin der Promovierenden der Forschergruppe.

Promotionsvorhaben

"Imaginationen weiblicher Herrschaft in den literarischen Texten Margaret Cavendishs" (Arbeitstitel).

Margaret Cavendish (1623–1673) verfasste als eine der ersten Frauen eine umfangreiche Naturphilosophie und beteiligte sich an den philosophischen und wissenschaftlichen Diskursen der Zeit, soweit ihre Stellung als Frau dies zuließ. Ihre Naturphilosophie unterscheidet sich in vielen Punkten von den großen Philosophen der Zeit (etwa von Hobbes oder Descartes). Ihre Naturphilosophie soll hier als Ausgangspunkt für Cavendishs politische Theologie dienen, die es in ihren literarischen Texten zu untersuchen gilt. Innerhalb ihrer Philosophie gibt es ein Spannungsfeld zwischen einem holistischen Naturkonzept einer belebten Natur – Natur ist Materie und alle Materie kann sich selbst bewegen – und dem Konzept einer weiblichen Naturfigur, die unter der Anleitung Gottes alles Leben ordnet, regiert und bewegt. Diese fragile Balance zwischen demokratischen Prozessen auf der einen Seite und absolutistischer Herrschaft auf der anderen Seite wird in Cavendishs literarischen Werken austariert. In ihren Texten entwirft sie immer neue politische Utopien, in denen sie weibliche Herrschaft und den idealen Staat imaginiert. Im Rahmen des Dissertationsprojekts werden zwei Prosaromanzen (Assaulted and Pursued Chastity, 1653, und The Blazing World, 1666) sowie zwei Dramen (Bell in Campo, 1662, und The Convent of Pleasure, 1668) im Hinblick auf Religion als Machtinstrument, das Verhältnis von weiblicher und männlicher Herrschaft, Recht, Legitimation und Inszenierung von Macht untersucht. Dabei werden gerade Widersprüche und Spannungen in Cavendishs politischen Utopien aufgedeckt.

Vorträge:

"Cloister and Closet: Liminalität in Margaret Cavendishs The Convent of Pleasure", im Rahmen der Tagung Limina. Natur│Politik, München 2017.

Veröffentlichungen:

'Cloister' und 'Closet': Liminalität in Margaret Cavendishs "The Convent of Pleasure" (1668). In: Limina - Natur - Politik. Verhandlungen von Grenz- und Schwellenphänomenen in der Vormoderne. Hrsg. von  Annika von Lüpke, Tabea Strohschneider und Oliver Bach. Berlin und Boston: De Gruyter, 2019.