DFG-Forschergruppe Natur
print

Links und Funktionen

Navigationspfad


Inhaltsbereich

TP 4: Herrschernatur(en). Verkörperungen von Herrschaft im Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Beate Kellner
Prof. Dr. Ulrich Pfisterer

Projektmitarbeiter:
Alexander Kagerer, M.A.
Jörge Bellin, M.A.

Studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte:
Magdalena Butz, B.A.
Alexandra Urban
Julian Hermann

Herrschaft – sei sie diejenige eines Königs, eines Adeligen, eines selbsternannten Machthabers oder aber ihrer weiblichen Pendants – wird in den historiographischen, politischen, philosophischen, theologischen und literarischen Diskursen wie in den Inszenierungen und Visualisierungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ganz wesentlich über die Natur(en) des Herrschers bzw. der Herrscherin selbst demonstriert und legitimiert. Mithin trifft die Leitfrage des Teilprojekts nach den Herrschernatur(en), verstanden als Abstammung, Geblüt, Temperament, Gesundheitszustand, körperliche Gestalt, Wesen, Habitus oder gender-spezifische Proprietäten wie Zeugungskraft und Jungfräulichkeit, in das Zentrum des Verständnisses, der Legitimierung und Darstellung von Herrschaft und Macht in Mittelalter und Früher Neuzeit. Ziel des Projekts ist es, ausgehend von der Frage nach den Repräsentationsformen von Herrschernatur(en) in ihrer gesamten medialen Vielfalt die komplexen Problemebenen, Relationen, Überlagerungen, aber auch Spannungen und Diskrepanzen zwischen den Konzepten und Legitimierungsmustern von Herrschaft im Übergang vom Spätmittelalter zur Früher Neuzeit zu diskutieren. Das Teilprojekt umfasst dabei zwei komplementär konzipierte Arbeitsbereiche, für deren Ausgangsperspektiven die Begriffe body politic – überindividueller, unsterblicher (Ideal-)Körper – und body natural – der individuelle Körper in allen seinen Kontingenzen – vorerst eine heuristische Annäherung bieten können. Die Arbeitsbereiche sind zudem geographisch und politisch insofern komplementär, als sie einerseits die norditalienischen Fürstentümer der zweiten Hälfte des 15. und des 16. Jahrhunderts, andererseits den in engstem Austausch mit diesen Fürstentümern stehenden Habsburgerhof Kaiser Maximilians I. in den Blick nehmen. In beiden Arbeitsbereichen spielen Text- und Bildmedien eine gleichermaßen entscheidende Rolle.